
Neues Führungsprinzip – 7 Regeln zum Health Leadership
In Post-Corona-Zeiten gewinnen im betrieblichen Gesundheitsmanagement körperliche Gesundheit und geistige Fitness an Bedeutung. Daher wird Health Leadership zum Trend und löst die Selbstverantwortung als zentrales Gesundheitsziel für das eigene Wohlergehen ab.
Gerade in der wochenlangen Zeit von Homeoffice und sozialer Distanz hat sich gezeigt: Es kommt auf Health Leadership an. Ohne Führungskräfte, die eine gesunde Arbeitskultur vorleben, kann keine betriebliche Gesundheitsmaßnahme funktionieren. Dabei spielt neben der körperlichen Fitness die psychische Gesundheit eine immer größere Rolle. Stress, Überarbeitung und Burn-out sind mittlerweile fast zur Normalität geworden – psychische Erkrankungen finden sich unter den häufigsten Gründen für Frühverrentungen infolge von Erwerbsunfähigkeit. Auf der anderen Seite neigen sehr viele Arbeitnehmer dazu, trotz Krankheit zur Arbeit zu erscheinen. Tatsächlich wirkt sich dieses Verhalten nicht nur negativ auf ihre eigene Verfassung und die ihrer Kollegen aus, etwa im Falle einer Grippe oder einer starken Erkältung, sondern hinterlässt auch wirtschaftlich Spuren. Studien zeigen, dass die Kosten durch den sogenannten Präsentismus diejenigen durch Krankmeldungen um ein Vielfaches übersteigen – nicht zuletzt wegen verlängerter Angeschlagenheit, chronischen Beschwerden und Ansteckung von Mitarbeitern.
Health Leadership heißt:
- Wert legen auf vorbildhaftes Verhalten
- Die Leistung des einzelnen Mitarbeiters wertschätzen
- Flexible Strukturen etablieren, die Kreativität und Selbstwirksamkeit fördern, aber auch vor Überarbeitung und Selbstausbeutung schützen
- Teamarbeit fördern und Überforderungen vermeiden, denn die besten Leistungen sind jene, die ohne Druck entstehen
- Handlungsspielräume schaffen, beispielsweise in Form von selbstbestimmtem Arbeiten
- Ein positives Teamgefühl erzeugen und Wert auf Interdisziplinarität legen, um ein positives Klima zu fördern
- Transparent arbeiten, sprich Ziele und Visionen formulieren sowie die Mitarbeiter am Unternehmensgeschehen teilhaben lassen.
Daniel Dettling ist Jurist, Verwaltungs- und Politikwissenschaftler sowie Zukunftsforscher. Er leitet das Institut für Zukunftspolitik mit Sitz in Berlin. Für Globality Health ist er als Kolumnist tätig und schreibt regelmässig über Megatrends und aktuelle Themen.