Mehr Fortschritt wagen!

Mehr Fortschritt wagen!

09. Dezember 2021 · Dettlings Kolumne

- Wie und wo die öko-soziale Transformation gelingt - Gute Nachrichten ereilen uns zum Jahresende ausgerechnet aus Deutschland. So viel Fortschrittsoptimismus hat lange keine Regierung in Europa versprüht wie die neue deutsche „Ampel“-Koalition aus Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen. Der Fortschrittsbegriff schien längst ausgestorben.

Die Umweltbewegung kritisierte bereits in den 1970er Jahren die damals vorherrschend angenommene Unbegrenztheit eines materiell-technologischen Fortschrittsbegriffs und warnte davor, dass es zu existenzbedrohenden globalen Umweltveränderungen kommen werde. „Fortschritt“ war der zentrale Zukunftsbegriff der Moderne. Wenn er es wieder werden soll, muss sich Fortschritt an einer Frage messen lassen: Verbessert sich das ökonomische wie ökologische Leben der Menschen, nicht nur objektiv, sondern auch subjektiv?

Städte, Gemeinden und Regionen sind die zentralen Akteure

Fortschritt gelingt weniger über Innovationen von oben denn von unten. Als zentralistische Veranstaltung, als Revolution von oben, wird das große Projekt der öko-sozialen Transformation nicht gelingen. Die sozial-ökologische Transformation entscheidet sich lokal und ist vor allem eine Aufgabe der Städte und Gemeinden. Stadtwerke, kommunale Unternehmen, Startups und Forscher sind die zentralen Akteure der Energiewende. Corona-Pandemie und Klimawandel sind der Beweis, dass es auf Städte und Gemeinden vor Ort ankommt.

Der European Green Deal setzt daher auch auf nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft, regionale Lebensmittelsysteme und eine ökologische Lebensweise als Teile einer integrativen Wachstumsstrategie. Gerade im ländlichen Raum und in den Regionen abseits der Ballungsgebiete schlummern viele Talente und „hidden champions“, die es für die anstehende Transformation braucht. Ziel ist ein neuer Dreiklang aus Mensch, Natur und Wirtschaft, global wie regional, Stadt wie Land, analog wie digital.

2015 rief der britische Schatzkanzler George Osborne die „Devolution Revolution“ aus. Die Kommunen sollten danach zentrale Aufgaben aus eigener Tasche bezahlen, nachdem die Regierung ihnen die Finanzmittel um 65 Prozent gestrichen hatte. Wie wäre es umgekehrt: Mehr Finanzmittel und Autonomie für die Regionen, Städte und Gemeinden bei der Umsetzung und Gestaltung der Transformation? Eine Transformation wie die Energiewende braucht alle Talente und vor allem Teamplay. Als zentralistische Veranstaltung top-down wird sie nicht gelingen. Echter Fortschritt entsteht von unten, gelingt dezentral und am besten gemeinsam.

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