Liebe lohnt sich! Über Gemeinschaftskonten, Vermögen und Lebenserwartung

Liebe lohnt sich! Über Gemeinschaftskonten, Vermögen und Lebenserwartung

19. Mai 2023 · Dettlings Kolumne

Sind Sie verheiratet oder leben mit Ihrem Partner zusammen und haben ein gemeinsames Konto? Dann dürften Sie in Ihrer Beziehung glücklicher sein und weniger über Geld streiten als jene Paare, die ihre Finanzen getrennt halten.

Das haben jüngst Forscher:innen in den USA in einer Studie herausgefunden, indem sie 230 Paare über zwei Jahre lang begleiteten. Die Paare waren zu Beginn der Studie entweder verheiratet oder verlobt, im Schnitt 2 Jahre zusammen und 28 Jahre alt und wurden per Zufallsprinzip ausgelost und aufgefordert, ihre getrennten Bankkonten zu behalten oder ein gemeinsames Bankkonto zu eröffnen. Letztere berichteten später, dass sich ihre Beziehungsqualität dadurch wesentlich verbessert habe, während diese bei Paaren mit getrennten Konten mit der Zeit zurückging. Das gemeinsame Bankkonto führte der Studie zufolge zu mehr Offenheit und weniger Streit, zu einer Wir-Gemeinschaft ohne Erwartung einer Gegenleistung. Paare mit getrennten Konten dagegen würden finanzielle Entscheidungen eher als ein Geben und Nehmen, als eine Geschäftsbeziehung ansehen.

Verheiratete Paare haben mehr Vermögen und leben länger

Der Unterscheid ist fundamental und hat Folgen für größere Anschaffungen wie den Kauf einer Immobilie oder die Gründung einer Familie. Studien zufolge verfügen verheiratete Paare (zumindest in den USA) über ein etwa viermal größeres Vermögen als unverheiratete Paare, die zusammenleben, auch weil sie eher Eigentümer einer Immobilie seien. Fairerweise herausgerechnet werden müssen dabei die Steuer- und Versicherungsvorteile, mit denen der Staat die Ehe als Institution fördert.

Die Ehe erhöht aber nicht nur das Vermögen, sondern auch die Lebenserwartung. So ist das Sterberisiko von Verheirateten Studien zufolge um mehr als 20 Prozent niedriger als das von gleichaltrigen Dauer-Singles. Die Ursachen liegen in der gegenseitigen sozialen Kontrolle und Verantwortung. Ungesunde Gewohnheiten wie Rauchen oder starker Alkoholkonsum sind in Partnerschaften seltener als bei Singles. Was aber auch daran liegen könnte, dass Menschen mit chronischen Erkrankungen, stark Übergewichtige oder Alkoholiker häufiger allein leben. Vor allem Männer profitieren von der Ehe und dem gesünderen Lebensstil der Frauen. Bis zu neun Jahre leben verheiratete Männer länger als gleichgeschlechtliche Singles.

Müssen wir alle heiraten?

Offen lässt die Studie leider eine spannende Gruppe: Die Hybriden, also jene Paare, die selbst entscheiden, ob sie ein zusätzliches Gemeinschaftskonto eröffnet. Der hybride Mittelweg wahrt die eigene finanzielle Autonomie und ermöglicht ein neues Miteinander. Müssen wir jetzt alle heiraten? Nein. Eine „wilde Ehe“ reicht aus. Der entscheidende Faktor ist der gemeinsame Haushalt, so die Forscher:innen. Zusammen hat Mann und Frau mehr vom Leben. Unser Vermögen hat einen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit. Wer zusammenlebt, lebt glücklicher, ökonomischer und länger.

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