Happiness als Staatsziel?

Happiness als Staatsziel?

30. März 2021 · Dettlings Kolumne

Auf der Suche nach dem weltweiten Glück - Das Jahr hat kaum begonnen und schon kürt ein deutsches Boulevardblatt bereits das „Wort des Jahres“. Es hat, natürlich, mit Corona und unserer europäischen Gemütsverfassung zu tun. Wir sind „mütend“! Das Wort, eine Synthese aus den beiden Adjektiven „müde“ und „wütend“, soll unsere mentale und psychische Verfassung wiedergeben: „Wir sind zu schlecht, zu langsam, zu doof – andere Länder sind beim Impfen, beim Testen und im Kampf gegen die Pandemie viel besser!“ Der neue „World Happiness Report“( https://worldhappiness.report) liest sich da wie ein Gegenbild.

Unter den zehn glücklichsten Ländern der Welt kommen 9 (!) aus Europa. Wie kann das sein? Sind wir gelassener und zuversichtlicher als andere (die Medien, die Politik, die ewigen Nörgler) glauben?

Ein überraschender Shooting-Star

Welche Folgen hat Corona auf unser Wohlbefinden, unsere mentale Gesundheit und unser Vertrauen in Mitmenschen und Regierungen? Die Ergebnisse des Reports erstaunen: Entscheidend sind langfristige und grundlegende Muster und Werte wie eine Grundzufriedenheit, funktionierende Regierungen, soziale Sicherheiten, Selbstbestimmung. Die drei erstplatzierten Länder (Finnland, Island und Dänemark) werden ebenso von Frauen regiert wie der überraschende Shooting-Star Deutschland. Das Land, das sich mental (glaubt man den meisten Medien) kurz vor dem Untergang befindet, stürmte von Platz 17 im letzten auf Platz 7 in diesem Jahr. Die Antwort der Autoren: Deutschland habe während der Pandemie mit der Einführung des Kurzarbeitergeldes und unbürokratischer Hilfen für Selbstständige wichtige Anstrengungen unternommen. Daher hätten wesentlich weniger Menschen ihren Job verloren als in den USA und Großbritannien.

Vertrauen macht happy

„Wellbeing“ als neues Staatsziel? Das glücklichste Land außerhalb Europas ist Neuseeland. Bereits vor Jahren hat es ein »Wellbeing Budget« genanntes Förderprogramm aufgelegt mit fünf Zielen: Verbesserung der psychischen Gesundheit, Reduzierung von Kinderarmut, Bekämpfung der sozialen und ökonomischen Ungleichheit, Innovationen und Teilhabe im digitalen Zeitalter sowie die Transformation der Wirtschaft im Sinne einer emissionsfreien, nachhaltigen Zukunft. Alle staatlichen Ausgaben sollen danach bewertet werden, ob und in welcher Form sie zur Erreichung dieser fünf Ziele beitragen. Die Ziele sollten international für allgemeinverbindlich erklärt werden, auch damit wir künftige Pandemien vermeiden und besser auf Katastrophen vorbereitet sind. Es geht um Kooperationen und Partnerschaften, im eigenen Land wie international. Vertrauen macht happy, Nörgeln nicht.

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