Ein Green Deal für die Zukunft

Ein Green Deal für die Zukunft

05. Februar 2021 · Dettlings Kolumne

Nach Corona wird der Kampf gegen den Klimawandel zur globalen Frage. Als die USA vor vier Jahren nach der Wahl Donald Trumps aus dem Pariser Klimaabkommen ausstiegen, richtete sich Emmanuel Macron mit einem Video direkt an die Amerikaner. Der französische Staatspräsident lud Wissenschaftler und Unternehmer, die von Trumps Entscheidung enttäuscht sind, nach Frankreich ein, um gemeinsam an Lösungen für das Klima zu arbeiten. Das Video wirkt wie ein PR-Film zur Anwerbung von Fachkräften.

Spitzenpolitiker wie Macron als Top-Recruiter ihres Landes – das ist neu im Kampf gegen den Klimawandel. Die effiziente Nutzung von Ressourcen wird zur neuen Herausforderung, um vor Ort unabhängiger von globalen Lieferketten produzieren zu können.

Kampf um die besten Köpfe und Konzepte

Europa will die Dekarbonisierung der Wirtschaft zum zentralen Thema für den Wiederaufbau der Wirtschaft nach Corona machen und zum weltweit führenden Green Tec-Standort werden. Im Fokus steht vor allem die Kreislaufwirtschaft, um unabhängiger von Rohstoffen und Vorprodukten aus Drittstaaten zu werden. Im Fokus stehen emissionsintensive Branchen wie Verkehr, Energiewirtschaft, Bausekttor und Landwirtschaft. Es geht um Zukunftstechnologien wie Batteriezellen, Wasserstoff, Smart Cities und Lüftungen, um Billionen Investitionen und einen Kampf um die besten Köpfe und Konzepte gegen die Klimazerstörung. Viele Technologien sind noch nicht vorhanden, um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen. Ein ambitionierter CO2-Preis würde sie schneller marktfähig machen.

Wer macht das Rennen?

Der globale Kampf gegen den Klimawandel hat auch eine geopolitische Dimension. GreenTech boomt, die Nachfrage ist riesig. Bei grünen Startups führen die USA das Feld an. Nach einem Report von PricewaterhouseCoopers (PwC) stiegen die Investitionen zuletzt um das Dreifache der VC-Investitionen in Künstliche Intelligenz.  Nach der Wahl Joe Bidens zum neuen US-Präsidenten wollen die USA dem Pariser Klimaabkommen wieder beitreten. Hinter China sind die USA mit rund 15 Prozent der zweitgrößte Emittent der globalen Treibhausgase. Biden hat unmittelbar nach seiner Wahl einen umfassenden Klimaschutzplan präsentiert und eine „Clean Energy Revolution“ ausgerufen. Danach wollen die USA wie Europa bis 2050 klimaneutral werden. Bis 2035, also in den nächsten 15 Jahren, soll die Stromversorgung komplett auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Und auch China hat seine Klimapläne im letzten Jahr angepasst und beschleunigt. Das „Reich der Mitte“ will 2030 den Höhepunkt seiner CO2-Emissionen erreichen und bis 2060 klimaneutral sein. In Afrika, im Nahen Osten, in Lateinamerika und sowie in Zentral- und Ost-Asien geht es um neue Partnerschaften.

Die Zukunftswette

Andrew McAfee, Bestsellerautor und Professor am MIT an der Harvard Business School, geht in seinem neuen Buch „More From Less“ eine Wette ein: „Im Vergleich zu 2019 werden die Vereinigten Staaten 2029 insgesamt verbrauchen: weniger Metalle, … , weniger Papier, … , weniger Wasser in der Landwirtschaft und weniger Energie.“ Ich überbiete McAfee und wette, dass dies auch Europa und China gelingen wird. Wetten Sie mit?

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